Das Corona-Bier wird in rund 180 Ländern verkauft und ist damit gem. der Brauerei AB eine der umsatzstärksten Biermarken der Welt. In den ersten zwei Monaten 2020 drückte die Ausbreitung des gleichnamigen Virus den Umsatz um 170 Millionen US-Dollar, der Konzerngewinn des Herstellers wird nach eigenen Angaben um rund 10 Prozent sinken. Manchen Einblick-Lesern mag das Bier bisher unbekannt sein, die beschriebenen wirtschaftlichen Folgen treffen nicht nur die Brauerei, unsere Gesellschaft, die Wirtschaft, die Arbeitsplätze, die Selbständigen, das Gesundheitswesen, die Schulen, die Familien – einfach alle!
Mitte Januar 2020 gab es erste Coronavirus-Meldungen, welche anfangs sowohl die Börsen als auch die Europäer unbeeindruckt ließen. Mittlerweile haben die Aktienmärkte seit dem januarhoch ca. 35 % an Wert verloren, mehr als bei Lehman (Finanzkrise). Aufgrund der steigenden Unternehmensrisiken gibt es für Unternehmesanleihen wieder mehr Zinsen, auch der Staat muss relativ mehr Zinsen zahlen…. Hätte mir jemand zum Jahresstart gesagt, dass ein grippeähnlicher Virus die Kapitalmärkte derart schockt, Grenzen abgeriegelt, Geschäfte, Gemeinden b.a.w. geschlossen, Ausgangssperren in Deutschland angeordnet werden – ich hätte es nicht geglaubt! Letzten Freitag händigte mir mein Arbeitgeber einen „Passierschein“ aus – selbigen kannte ich nur aus Kriegserzählungen meiner Großeltern…. Was für eine globale Veränderung! Im Geschäftsleben und unter Freunden heißt die Verabschiedungsformel seit Corona: Bleib gesund!

Beruhigt Dich Dein Glaube oder hast Du berechtigte Angst um Deine Gesundheit, Deine Familie, Deinen Job? Ich zähle aufgrund meiner Behinderung und allergischem Asthma zur Risikogruppe und bin trotzdem Optimist! Der bekannte Spruch von Ex-Eintrachttrainer Stepanovic „Lebbe geht weider“ gilt auch jetzt. Nutzen wir unser „Mehr an Zeit“ bei reduziertem Konsum doch mal für Besinnliches und zum Nachdenken. Brauchen wir globale Lieferketten wirklich oder wären innerdeutsche/-europäische Lieferungen ökologisch, ökonomisch und viruseindämmend nicht sinnvoller? Wer bis Corona geglaubt hat, die Welt läuft nach ökonomischen Spielregeln ab, der lernt spätestens jetzt, dass die Gesundheit, das Leben an erster Stelle steht oder? Wie wäre es mit mehr Solidarität und Gemeinschaftssinn? Krisen bieten auch Chancen. Was verändert sich durch den Virus mittel- bis langfristig, wenn der Virus erfolgreich bekämpft und eingedämmt wurde? Hast Du Dir vorgenommen, in Deinem Leben etwas zu ändern? In dieser auf das Minimum reduzierten Lebensphase stellt sich die Frage „Was fehlt Dir jetzt? Fehlt Dir Normalität? Fehlt Dir der Gottesdienst? Wenn Du jetzt ergründest, warum Dir etwas fehlt, solltest Du diese Dinge doch richtig feiern können, wenn die Normalität irgendwann in 2020 wieder zurück ist oder?
Der Sinn von Schicksalsschlägen erschließt sich meines Erachtens erst viel später, auch wenn der Weg noch so steinig erscheint. Gott hat der Welt die Stirn gezeigt oder wie es Bundestrainer Löw beschrieben hat: „Weltweites Burnout“ Gönnen wir uns ein(Corona-) Bier und nutzen die aktuelle Hysterie mal zum Nachdenken über uns selbst, unser Verhalten, unsere Problemwahrnehmung und inwieweit der Glaube an Gott uns gelassen macht. Möchtest Du in dieser Coronavirus beherrschenden Zeit einem Flüchtling eines Lagers an der Grenze Griechenlands/der Türkei von Deinen „Corona-Befürchtungen“ erzählen? Ich nicht, trotz allem!
Bleib gesund!
Jörg Reklies